Woran denken Theaterliebhaber, wenn sie «Adam Zeltner», «Einsteins Frauen» oder «Frölein Dokter Felchlin» hören? Genau, an professionelles Laientheater in einzigartiger Freilichtatmosphäre, an unvergessliche Momente, musikalische Highlights und gemütliches Beisammensein. Kurz: an die Projekte der Gäuer Spielleute vor der Schälismühle in Oberbuchsiten.
Vor einigen Wochen traf sich das Projektteam 2023 zum Kickoff-Meeting in der Adam Zeltner Stube der Schälismühle in Oberbuchsiten. Der Vereinsvorstand schätzt sich glücklich, dass sich so viele erprobte Mitglieder aus vorherigen Projekten wieder zur Mitarbeit zur Verfügung gestellt haben, allen voran Irma Stöckli, die Projektleiterin. Das Grundgerüst für das fünfte Gäuer Freilichtspiel steht: Das Organigramm des Projektteams wurde effizienter gestaltet, die Schnittstellen und Stolpersteine analysiert und optimiert, erste Absprachen mit Sponsoren und Institutionen wurden getroffen und das Budget genehmigt. Mit Freude konnten bewährte Partner wieder ins Boot geholt werden.
Historische Genauigkeit
Christoph Schwager hat im Auftrag des Vereins die Erstfassung von «AllerHeiligenBerg – Geschichten eines Sanatoriums» verfasst. Einmal mehr widmen sich die Spielleute einem Thema, das sowohl regional verankert als auch historisch relevant ist. Als Autor und Regisseur legt Christoph Schwager grossen Wert auf historische Genauigkeit. Daher investierte er viel Zeit in die Recherche zur Geschichte des Volkssanatoriums Allerheiligenberg und zum Thema Tuberkulose.
Begegnungsort für unterschiedlichste Menschen
Obwohl imposante Persönlichkeiten wie Dr. Adolf Christen oder Arthur Bally in der Erzählung nicht fehlen dürfen, dreht sich das Stück nicht um eine Hauptfigur, sondern lebt vielmehr von den verschiedenen Charakteren und deren Begegnungen. Als erstes Sanatorium, das auch Angehörigen ärmerer Schichten eine Höhenkur ermöglichen wollte, wurde die Klinik zu einem einzigartigen Begegnungsort für Menschen, die sich sonst zu jener Zeit nie gesprochen hätten. Vom Uniprofessor über den grobschlächtigen Bauern bis zum tuberkulosekranken Chefarzt, von der frommen Ordensfrau über das einfache Bauernmädchen bis hin zur mehrbesseren Dame der Aristokratie mussten alle einen Weg zum Zusammenleben finden. Schwager verknüpft historische Belege und fiktive Geschichten rund um Liebe, Angst, Politik, Forschung und (Aber-)Glauben zu einer berührenden und humorvollen Hauptgeschichte, bei der es auch ein wenig mystisch werden kann.
Mit einer Rahmengeschichte, bei der die Hägendorfer Arbeitsgruppe «die Döudäppeler» im Zentrum steht, wird eine Brücke zur Gegenwart geschlagen. Für die musikalischen Leckerbissen sorgt die Alphorngruppe Laupersdorf unter der Leitung von «Alphornpuma» Peter Baumann. Dieser schreibt eigens für die Inszenierung der Gäuer Spielleute die Musik für die Alphornbläser, welche die 23 Schauspielenden auf der Bühne unterstützen werden.
Weitere Beteiligte gesucht
Bis zur Premiere am 18. August 2023 liegt noch viel Arbeit vor dem Projektteam. Als nächstes werden das Logo und das Bühnenbild entworfen, weitere Sponsoren, Helfer und Schauspielende gesucht und die Infrastruktur im Detail geplant. Die Arbeit ist professionell aufgegleist, das Team ist hochmotiviert und die Vorfreude auf das 12. Projekt ist gross. Darauf wurde zum Abschluss des Meetings bei einem gemütlichen Abendessen gerne angestossen