Vor kurzem war auf SRF eine Doku «Coming-out als trans» über den schwierigen Weg eines Teenagers in ein neues Leben zu sehen. Ein junges Mädchen hatte mit 13 Jahren ihr Coming-out als trans und möchte sich vor dem 18. Lebensjahr operieren lassen; die DOK zeigt in einer Langzeitbeobachtung während sechs Jahren den eindrücklichen Weg in ein neues Leben. Die Geschichte ist sehr berührend, löst starkes Mitgefühl aus und zeigt die Hoffnung, den Kampf der ganzen Familie, das lange Warten und schliesslich die finale Operation des lästigen Geschlechtsorgans. Ein paar Tage später gab Ueli Maurer seinen Rücktritt als Bundesrat bekannt und liess während einer Pressekonferenz verlauten, dass es ihm egal sei, ob eine Frau oder ein Mann seine Nachfolge antrete, solange es kein «Es» sei.
Diese Worte haben nicht nur das Transgender Network Switzerland stark verletzt, auch ich und sicherlich viele andere haben sich massiv daran gestört. Einige sagen, es wäre nur ein schlechter Witz ohne Hintergedanken gewesen, andere finden dies als bewusste Aussage, das non-binären Personen die Kompetenz für das Bundesratsamt abgesprochen wird.
Wir in der Schweiz sind bekanntlich stolz auf unsere umfassenden Freiheitsrechte, andere Länder kämpfen dafür, und Herr Ueli Maurer nützt diese, bewusst oder unbewusst, an seiner Rücktrittskonferenz und löst Fragen und Sorgen, besonders bei den Betroffenen, aus. Schade, dass es immer noch nicht alle gelernt haben, sich über Unbekanntes näher zu informieren, dann fällt es auch leichter zu akzeptieren.