Nach fünf langen Jahren soll es am 18. März 2023 endlich wieder so weit sein: Die Sonnwendfeier in Oensingen, das grösste Kunstfeuerwerk im Lande, geht dann über die Bühne. Die Organisatoren um Präsident Kurt Zimmerli nehmen Altbewährtes mit, haben aber, wo notwendig, das Konzept modernisiert. So ist diesmal etwa ein professionelles Streetfood-Festival integriert.
Die Vorfreude auf das Spektakel ist den beiden anzumerken: OK-Präsident Kurt Zimmerli und der Marketingverantwortliche Patrick Wilhelm strahlen um die Wette, wenn sie über die Vorbereitungen zur Sonnwendfeier 2023 reden. Kein Wunder, ist doch die Ungeduld im Organisationskomitee gross: Liegen üblicherweise drei Jahre zwischen den Feiern, so wird am 18. März nächsten Jahres das Feuerwerk nach einer fünfjährigen, der Pandemie geschuldeten Pause stattfinden. Kurt Zimmerli hat deshalb nicht lange überlegen müssen, als er angefragt wurde, ob er das OK-Präsidium übernehmen wolle. Schliesslich hat der frühere Oensinger Gemeindepräsident dieses Amt schon in den 90er-Jahren und bis über die Jahrtausendwende hinweg bekleidet, auch später blieb er dem Anlass stets verbunden.
Streetfood-Festival ist integriert
Diesen März hat das 13-köpfige OK entschieden: «go»! Will heissen: Ein Jahr später soll die Sonnwendfeier wieder stattfinden. Ein Organisationskomitee, in welchem der grösseren Pause wegen auch einige neue Köpfe mittun, unter ihnen Vizepräsidentin Deborah Geiser als Vertreterin der Gemeinde oder eben Marketingchef Patrick Wilhelm. Neu mit dabei als Chef des Rahmenprogramms ist auch Rolf Arnet, und das macht viel Sinn: Mit seinem Unternehmen wird er ein Streetfood-Festival an der Jurastrasse in die Sonnwendfeier integrieren, welches bereits um 18 Uhr, also zwei Stunden vor Beginn des grossen Spektakels, mit vielfältigen Verpflegungsmöglichkeiten lockt.
Und inhaltlich?
Wer zugegen war, denkt mit unschönen Gefühlen an die bisher letzte Vorstellung im Jahr 2018 zurück. Das überaus schlechte Wetter mit Nebel, Regen und praktischer Windstille sorgte damals dafür, dass kaum jemand unter den vielen tausend Zuschauenden vor Ort etwas vom grössten Kunstfeuerwerk in der Schweiz zu sehen bekam. «Dieses Debakel wollen wir 2023 vergessen machen», sagt Kurt Zimmerli. Wohlwissend natürlich, dass man auch in knapp drei Monaten wieder auf den Wettergott angewiesen sein wird. Am Mittwoch in der Austragungswoche wird das OK über die Durchführung entscheiden – ohne Verschiebedatum. Findet die Sonnwendfeier statt, darf ein Furioso, wie man es von Ravellenclub und Vogelherdclub gewohnt ist, erwartet werden, zumal mit den bewährten Feuerwerkern zusammengearbeitet wird. Zimmerli: «Wir planen ein einstündiges Feuerwerk mit zweimal fünf Bildern, gespickt mit vielen Höhepunkten.»
Ein Lob für die Sponsoren
Man müsse Sorge tragen zu diesem Brauch und Altbewährtes mit in die Zukunft nehmen, unterstreicht Zimmerli, und dabei gleichzeitig mit der Zeit gehen und offen sein für Neues. Patrick Wilhelm weist darauf hin, dass nebst den Einzügern vor Ort erstmals auch ein Ticketvorverkauf via Ticketcorner laufe: Mit 20 Franken pro Person sei man dabei, wobei Jugendliche bis 16 kostenlosen Eintritt erhalten. Was die Anreise betrifft, so empfiehlt er die Nutzung des öffentlichen Verkehrs und am Tag des Spektakels eine frühzeitige Anreise, zumal bei Besuch der Sonnwendfeier eine 10-Prozent-Ermässigung der SBB lockt. Trotzdem werden im Industriegebiet der Gemeinde genügend, teils neu geschaffene Parkplätze, bereit stehen. «Dass diese kostenlos genutzt werden können, ist keine Selbstverständlichkeit», betont Wilhelm. OK-Präsident Zimmerli windet Industrie und Gewerbe von Oensingen und Umgebung denn auch ein Kränzchen: Auch diesmal wieder sei es gelungen, sämtliche Vorinvestitionen des OK-Sonnwendfeier – Marketing, Sicherheit, Verkehr, Einzug und andere mehr – mittels Sponsoren abzudecken. Nebst der Gemeinde selber hat man mit der Zibatra Logistik AG in Hägendorf einen grossen Sponsor gefunden. Beruhigend zu wissen auch: Die alte, gesunde Rivalität zwischen Ravellenclub und Vogelherdclub, die beide im Herbst 2018 den Anerkennungspreis des Kantons Solothurn gewonnen haben und in der Zwischenzeit ihren hundertsten Geburtstag feiern durften, scheint unter der langen Pause kein bisschen gelitten zu haben. Kurt Zimmerli schmunzelt: «Da fallen schon wieder die üblichen Sprüche und sind an den Sitzungen die bekannten Sticheleien an der Tagesordnung. Ein gutes Zeichen!»