Cargo sous terrain (CST) nimmt in diesen Tagen erstmals Arbeiten im Gelände auf. Mit Probebohrungen im Aargau und ersten geophysikalischen Messungen in Hägendorf, Gunzgen, Kappel und Rickenbach schon kommende Woche gewinnt CST präzise Informationen über den Untergrund, um die Planung für die erste Teilstrecke von Härkingen nach Zürich konkretisieren zu können. Das Logistiksystem zur Entlastung der Transportwege und zur Steigerung der Lebensqualität soll gemäss Plan 2031 in Betrieb gehen können.
In der aktuellen Baubewilligungsphase arbeitet das Team von CST daran, die Planung der ersten Teilstrecke von Härkingen nach Zürich zu konkretisieren. Das Vorhaben wird bis zur Stufe eines Vorprojekts weiterentwickelt. Das ist notwendig, um die Genehmigungsfähigkeit bei diversen Instanzen von Bund und Kantonen zu erreichen (Sachplan und kantonale Richtplanung). Dazu gehört der Nachweis vertiefter Abklärungen, etwa in den Bereichen Geologie, Verkehr, Verwertung des Aushubs und Umweltverträglichkeit, wo speziell die Auswirkungen der Tunnels auf Grundwasservorkommen zu untersuchen sind.
Erste Messungen in der Region
In diesen Tagen beginnt CST erstmals mit tunnelbezogenen Aktivitäten im Gelände. Dabei handelt es sich um Sondierbohrungen und geophysikalische Messungen an der Oberfläche. Die Bohrungen finden laut CST-Kommunikationschef Patrik Aellig im aargauischen Schafisheim statt, bereits kommende Woche aber werden im Anzeigergebiet – konkret in Hägendorf, Gunzgen, Kappel und Rickenbach – erste geophysikalische Messungen stattfinden. So kann es sein, dass Passanten einen Traktor sehen, an welchem ein grosser Hammer oder ein Fallgewicht befestigt ist. Mit diesen schweren Geräten werden mittels Aufschlag auf dem Boden leichte seismische Wellen künstlich erzeugt und in den Boden geschickt.
Wie Aellig betont, werden diese ersten Untersuchungen in unserer Region allesamt an der Oberfläche stattfinden und entsprechend unspektakulär anzusehen sein. Die Untersuchungen dienen dazu, die Kenntnisse über die Beschaffenheit des Untergrunds gezielt zu vertiefen und ein präziseres Bild der geologischen Schichten zu erhalten. Die Probebohrungen gehen bis in eine Tiefe von 100 Metern und mehr. Die ersten Bohrungen im Kanton Solothurn finden laut Aellig «ab Ende Februar» statt.
Anrainer: Keine Beeinträchtigungen
Die spezialisierten Firmen arbeiten mit modernen, umweltschonenden Methoden, welche die Auswirkungen für Anrainer minimal halten werden. Von den Arbeiten gehen ausser geringen Geräuschemissionen und kurzzeitigen Verkehrsstopps bei einigen Messpunkten keine Beeinträchtigungen für die Umgebung aus. Auch im Untergrund, etwa für die Grundwasservorkommen, soll es keine negativen Auswirkungen durch Erschütterungen oder elektrische Impulse geben. Aus dem Ort der jetzigen Aktivitäten ist noch kein Vorentscheid über die detaillierte Streckenführung abzulesen. Diese wird erst im Rahmen der kommenden Sach- und Richtplanverfahren bestimmt. Die Untersuchung der Gesteine über Bohrkerne und Bohrlochversuche liefert Daten zur Geologie und Hydrogeologie. Konkret geht es darum, herauszufinden, wie sich der Untergrund genau zusammensetzt, wo die Grundwasserreservoire verlaufen und welche weiteren baurelevanten Eigenschaften bestehen. Im Vorfeld der Arbeiten informiert CST die lokalen Behörden, Grundeigentümer und Medien über den Beginn der Arbeiten.

Ein 490 Kilometer langes System
Mit Cargo sous terrain erhält die Schweiz ab 2031 ein privat finanziertes und automatisiertes Gesamtlogistiksystem, das für pünktliche Warenlieferungen sorgt sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und die hohe Lebensqualität der Schweizer Bevölkerung nachhaltig gewährleistet. CST kann kleinteilige Güter laufend und zuverlässig transportieren und verteilen. Das Rückgrat des Systems bildet ein im Endausbau 490 Kilometer langes Tunnelsystem von Genf bis St. Gallen und von Basel nach Luzern mit einem zusätzlichen Ast, der Bern mit Thun verbindet. Die erste Teilstrecke des Netzwerks führt von Härkingen-Niederbipp nach Zürich und ist rund 70 Kilometer lang. Das CST Citylogistik-System knüpft nahtlos an den gebündelten Tunnelzugang zu den Städten an und nutzt Synergien in der oberirdischen Ver- und Entsorgung.
Infos: www.cst.ch
