Wenn das Sprichwort zutrifft, wonach der Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert ist, so lege ich Ihnen an dieser Stelle dringend ans Herz, diesen Pfad nicht einzuschlagen. Zumindest nicht in den nächsten Wochen. Bald finden nämlich auf dem Highway to Hell massive Unterhaltsarbeiten statt, die ein Durchkommen verunmöglichen werden. Die zu erwartenden Staus dürften die sommerlichen Blechlawinen am Gotthard weit in den Schatten stellen.
Gemeinsam mit unzähligen anderen werde auch ich in liebevoller Kleinarbeit minutiös meine Vorsätze fürs neue Jahr wie ein Mosaik auf die steinige Strecke setzen. Obwohl einmal mehr sowohl im Geschäft als auch privat tausend kleine Dinge unbedingt vor Weihnachten erledigt sein mussten – erfahrungsgemäss geht ja an Silvester jeweils die Welt unter, und wir wollen dem Universum kein Chaos hinterlassen –, glaube ich an eine Zukunft und setze mir hehre Ziele. Waage und Kleiderschrank weisen mich gnadenlos darauf hin, dass ein paar Pfunde purzeln müssen, das Wetterknie schreit nach Bewegung, mein Kreislauf nach Kondition.
Zum Jahresanfang verbuchen Fitnesscenter Rekordumsätze, sind Diätbücher vergriffen, Joggingstrecken bevölkert, droht der Tabakindustrie und den Weinbauern das Aus. Aber schon bald wird wieder der Müssiggang mein Leben bestimmen. In Puncto Beharrlichkeit, Willenskraft und Ausdauer ist mir mein innerer Schweinehund meilenweit voraus. Ich sollte mir ihn zum Vorbild nehmen… vielleicht nächstes Jahr.
PS: Die Zeilen entstanden vor dem Ersten Ersten unter dem Einfluss von Glühwein und Weihnachtsgebäck.