Die Oltner Kabarett-Tage präsentierten im ausverkauften Stadttheater den Bundesordner, eine Produktion des Casinotheaters Winterthur. Die neun Künstlerinnen und Künstler zeigten ihre vielfältigen Talente in Form mitreissender Musik, pointierter Texte und eines kreativen Bühnenbildes.
Alles in rosa: Im Zeichen der Barbification wurde in Olten ein neues Spielzeug präsentiert: den Pfarbie. Wie bringt man Mädchen dazu, sich mit Kirche zu befassen? Indem man eine rosa Pfarrer/ Bischof-Puppe auf den Markt wirft. Dominik Muheim kommentierte die Bundesratswahl als Marathon-Rennen – und plötzlich wurde es spannend. Mit vollem Flügeleinsatz: Jane Mumford erklärte als Berlusconi im Himmel – umringt von sexy Engeln – was eine richtige Frau ist. Wie schon im letzten Jahr war Anet Corti als Giorgia Meloni am Mikrophon.
Die Puppenspieler Kathrin Bosshard und Sebastian Ryser liessen unter anderem die fast ausgestorbenen Waldrappen wieder aufleben. Jess Jochimsen schilderte die Niederungen des deutschen Politbetriebs und meinte, in der Schweiz würde nie ein Politiker die Telefonnummer einer ihm missliebigen Sozialarbeiterin veröffentlichen. Die Spoken Word Künstlerin Fine Degen schilderte, wie sie kürzlich über ein Machtgefälle gestolpert sei. Vom Banken-Requiem zum Banken-Rap: Der CS-Skandal wurde mit sattem Sound von Resli Burri und Pascal Dussex sowie passender Choreografie pointiert erklärt.
Nur noch knapp drei Monate warten: im Mai wird Olten wieder zur Kabarett- Hauptstadt im Lande. Als Auftakt findet am 3. und 4. Mai die Verleihung vom «Salzburger Stier» statt, vom 22. Mai bis 1. Juni steht die Stadt im Zeichen der Oltner Kabarett-Tage.