Egerkingens Gemeindepräsidentin Johanna Bartholdi ist zum Schluss gekommen, dass es auch «ein Leben nach der Politik» gibt, wie die 72-Jährige gegenüber dem «Oltner Tagblatt» bekannte. Sprich: Das «alte Güetzi», wie sie sich spasseshalber selber betitelte, will 2025 das präsidiale Büro nach 16 Jahren räumen und gedenkt auch, das Amt als Kantonsrätin abzugeben.
Selbst wer ihre politischen Inhalte oder ihren Politstil nicht mag, wird anerkennen: Da kommt der Politik eine Frau mit Ecken und Kanten abhanden, die die Dinge stets beim Namen genannt hat. Ihre Idee mit dem Steuerpranger erschütterte nicht nur die hiesige Politik, sondern bewog etwa ein Blatt von Welt wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» zu einem Artikel über «die Frau, die es wagte, aufzubegehren».
In ein Loch fallen nach ihrem Rücktritt dürfte sie kaum. Da sind ihre geliebten Sudokus, zudem könnte sie ja nach dem Jus-Studium, das sie mit 64 mit dem Bachelor abschloss, weitere hohe Ziele ins Auge fassen. Trotzdem sei die Prognose aufgestellt: Die Politik wird ihr mindestens so sehr fehlen wie sie, die Unangepasste, der Politik.