Ende April verlassen die ersten Kapuziner das Kloster in Olten und finden in anderen Klöstern im Lande eine neue Heimat. Die Letzten werden die Stadt Anfang Juni verlassen, danach wird das Kloster endgültig geräumt. Die Brüder tragen den Abschied mit Fassung und schicken sich in ihr Schicksal. Überall rund um die Gebäulichkeiten wird fleissig geräumt und gepackt.
Guardian Josef Bründler sieht positiv in seine Zukunft im Kloster Luzern. «Natürlich wurde mir der Kanton Solothurn und insbesondere Olten, wo ich seit 2001 zuhause bin, zur Heimat», beschreibt der umtriebige Leiter des Klosters seine Gefühle. Aber er sehe in eine positive Zukunft in Luzern und werde auch dort wieder Gottesdienste feiern und in der Gemeinschaft leben. Er kenne ja den Ort und auch die Brüder dort. «Natürlich liegt mir Olten näher als Luzern», sagt der bald 80-Jährige. Ihm war sehr wohl hier. «Aber wir müssen uns jetzt halt auch der Realität stellen.» Er freue sich auf das, was noch kommen möge.
Noch bis an Pfingsten finden in der Kirche des Klosters Olten regelmässig Gottesdienste statt, letztmals am 19. Mai. Am 19. und 20. April wird im Kloster und vor allem in dessen Garten ein Flohmarkt veranstaltet. Die offizielle Verabschiedung der Brüder wird am 30. April in der Stadtkirche im Beisein von Stadtpräsident Thomas Marbet stattfinden.
Bruder Crispin Rohrer, der seit sieben Jahren in Olten lebt, sieht den Wegzug pragmatisch: «Wir Kapuziner sind ja per se Pilger und sind nicht immer am selben Ort, sondern auf der ganzen Welt zuhause ». Der 90-Jährige sagt, dass man jetzt das Beste aus dem Wechsel machen müsse und mit Visionen und Hoffnungen in die Zukunft sehen sollte. Am längsten, seit 1977, war Bruder Werner Gallati in Olten daheim. Er wird im sankt-gallischen Wil eine neue Heimat finden.
