Konkordia Egerkingen / Anzeiger Thal Gäu Olten
Die Konkordia Egerkingen mit Dirigent Carlo Balmelli probt auch für die aktuelle Produktion in der Abdankungshalle.

Ein farbenprächtiges Musikspektakel

Die Konkordia Egerkingen präsentiert Anfang Mai viermal das Musical «My Fair Lady»

Am 4. Mai feiert die MG Konkordia Egerkingen Premiere des Musicals «My Fair Lady». Gemeinsam mit professionellen Solistinnen und Solisten und einem Chor wird das Blasorchester ein farbenprächtiges, musikalisch hochstehendes Spektakel auf die Bühne zaubern. «Das ist die grösste Produktion, die unser Verein je realisiert hat», sagt Präsidentin und Projektleiterin Barbara Junker.

Die Latte liegt bei der Musikgesellschaft Konkordia Egerkingen seit jeher ein bisschen höher als bei den meisten anderen. Davon zeugen zahlreiche gute Rangierungen an musikalischen Wettbewerben im In- und Ausland. Davon zeugt aber auch die Organisation und Durchführung anspruchsvoller Grossproduktionen wie die Aufführung der Operette «Die Fledermaus» im Jahr 2012 oder des Musicals «Kiss me Kate» fünf Jahre danach.

Jetzt steht wieder so eine grosse «Kiste» an, mit Premiere in genau einem Monat, von der Vereinspräsidentin Barbara Junker sagt: «Ja, das ist schon nochmals grösser als alles, was wir mit der Konkordia bisher auf die Beine gestellt haben.» Die Rede ist vom Musical «My Fair Lady», der weltbekannten Geschichte um Sprachwissenschaftler Henry Higgins und das einfache Blumenmädchen Eliza Doolittle, die in London ums Jahr 1912 spielt.

Eigentlich hatte der Verein Carlo Balmelli letztes Jahr die musikalische Leitung des Musicals zu dessen 20-Jahr-Jubiläum als Dirigent der Konkordia schenken wollen. Die Pandemie führte eine andere Agenda, und so begannen erste Abklärungen für die Grossproduktion erst im Herbst 2021.

Konkordia Egerkingen / Anzeiger Thal Gäu Olten
Solist Andreas Jäggi in voller Bühnenmontur.


Herzblut-Projekt für Carlo Balmelli
Die ersten Kostüme waren im April letzten Jahres geschneidert, im Januar nun startete der Chor mit den Proben. Ein Intensivprobetag mit dem Dirigenten, mit dem gesamten Chor und allen Solisten, fand Mitte März statt. Für die Chorproben verantwortlich zeichnet Patrick Oetterli, womit auch diesbezüglich höchste Qualität garantiert ist. Der bekannte Sänger hat viele Mitglieder aus dem von ihm geleiteten Chor der Solothurner Vokalisten in die Produktion eingebracht und tritt natürlich auch selbst als Solist auf. Weil Oetterli und seine Ehefrau Theresa Lehmann, die Regie führt und für Textbearbeitung und die Kostüme verantwortlich zeichnet, mittlerweile ebenso in Oberbuchsiten wohnen wie Barbara Junker als Gesamtleiterin des Projektes, sind die Wege in der Vorbereitung mitunter sehr kurz. «Es versteht sich von selbst, dass Profis die wichtigsten Solistenparts bekleiden», sagt Barbara Junker. Als das Datum der Aufführungen vor zweieinhalb Jahren bestimmt wurde, herrschte noch ein Veranstaltungsstopp im Lande. Die Künstler hatten keine Engagements für das Frühjahr 2024, was der MG Konkordia zugute kam.

«Und ohne Carlo Balmelli könnten wir die Produktion sowieso nicht stemmen», kommt sie ins Schwärmen. Er hat das Musical eigens für «seine» Konkordia in den letzten 12 Monaten arrangiert. «Für ihn ist es ein absolutes Herzblut-Projekt!» Neckisch übrigens das Probelokal der Konkordia seit nunmehr drei Jahrzehnten: die Egerkinger Abdankungshalle. Der Aufwand sei zwar gewaltig, erklärt sie, weil man immer alles auf- und wieder abbauen müsse, wenn die Halle für eine Beerdigung gebraucht werde. Aber es sei allemal die bessere Lösung als früher im Gemeindesaal.

Konkordia Egerkingen / Anzeiger Thal Gäu Olten
Das Musical versetzt das Publikum ins London im Jahr 1912 – auch mit den Hüten.


Ab Samstag proben Chor und Solisten szenisch
Als Präsidentin der Konkordia Egerkingen leitet Barbara Junker auch das Musicalprojekt, ist Drehscheibe in organisatorischen Belangen und macht die gesamte Vermarktung des Anlasses. Die Leiterin der Geschäftsstelle Solothurner Musikschulen spielt selbst seit nunmehr 36 Jahren Querflöte im Verein und auch in anderen Formationen. Eine grosse Herausforderung sei es gewesen, den richtigen Aufführungsort zu finden, erzählt die 51-Jährige. Mit «enorm viel Eigenleistung» wird die Konkordia nun in der Turnhalle Mühlematt eine Bühne aufstellen. Dank der Hilfe des Härkinger Theaterfundus werden die Macherinnen und Macher des Musicals über ein adäquates, zeitgerechtes Bühnenbild mit entsprechenden Requisiten verfügen. «Die Herausforderungen sind auch so noch gross», weiss sie. Jetzt geht die finale Phase los: Ab nächstem Samstag werden der Chor und die Solisten während zweier Wochen täglich szenische Proben abhalten, dies im Egerkinger Gemeindesaal und mit Requisiten. Am Probewochenende vom 27./28. April wird die Turnhalle fertig dekoriert und bereit sein für die Premiere. Ihre Vorfreude ist riesig, weiss sie doch: Niemand aus dem Verein möchte die Erfahrung missen, mit all den erstklassigen Solisten proben zu dürfen. In der Konkordia sei man denn auch sehr dankbar über die mannigfaltige Unterstützung von allen Seiten und im Sponsoringbereich. Das ist bei einem Budget von 165 000 Franken für die Produktion auch unabdingbar.


Die Produktion stimmt bis ins kleinste Detail
Die zweite Herausforderung in der Vorbereitung waren die Kleider und die Frage: Wer macht sie und wo deponiert man sie? «Schliesslich soll der Chor ja in die gesamte Inszenierung involviert werden. » Hier sorgte Regisseurin Theresa Lehmann für Abhilfe, welche die Kleider in Eigenregie nähte und auch den Text übersetzte, denn gesungen wird das drei Stunden lange Musical in der Originalsprache, gesprochen wird deutsch. Noch ein Beispiel für die Detailversessenheit der Produktion: Es gibt Solistinnen, die keine Kontaktlinsen tragen – also wurde eigens eine Brille beschafft, die der damaligen Zeit entspricht. Wie das alles aussieht und wirkt, werden Ensemble und Orchester an der Hauptprobe am 2. Mai sehen und spüren, wenn erstmals mit Maske und Kostüm aufgetreten wird.

Was also darf man als Besucherin, als Besucher von «My Fair Lady» erwarten? Barbara Junker antwortet mit ansteckender Begeisterung: «Ein Highlight, wunderschöne Musik und beste Unterhaltung. Mit den Kostümen aus jener Zeit werden wir das Publikum in eine vergangene Epoche zurückversetzen.»

Konkordia Egerkingen / Anzeiger Thal Gäu Olten
Sie hat die Gesamtleitung der Produktion inne: Vereinspräsidentin Barbara Junker.


Aufführungsdaten:
4. Mai um 19 Uhr, 5. Mai um 17 Uhr, 8. Mai um 19 Uhr und 9. Mai um 17 Uhr, in der Mühlematt-Halle in Egerkingen.

Infos/Tickets: konkordia-egerkingen.ch

Text: NIK & Bilder: ZVG