Auf den Solothurner Strassen haben sich im Jahr 2023 deutlich mehr Verkehrsunfälle mit Elektro-Trottinetts ereignet als im Vorjahr. Oft werden die Lenkerinnen und Lenker dabei verletzt. Bei 29 Verkehrsunfällen mit E-Trottinetts sind 26 Personen verletzt worden, drei davon schwer. Die Kantonspolizei hat deshalb die Präventionsmassnahmen in diesem Bereich deutlich erhöht.
Vor Wochenfrist hat die Kantonspolizei Solothurn die «Polizeiliche Verkehrsstatistik » für das Jahr 2023 veröffentlicht. Sie enthält unter anderem Angaben über die Anzahl, die Art und die Ursachen von Verkehrsunfällen sowie über Kontrollen in den Bereichen Geschwindigkeit, Fahrfähigkeit, Lärm, Schwerverkehr, Tiertransporte und über verkehrspolizeiliche Präventionsmassnahmen.
Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 1484 Verkehrsunfälle polizeilich rapportiert, die sich auf den Solothurner Strassen ereignet haben (2022 waren es 1458). Dabei kamen drei Personen ums Leben und 97 Personen wurden schwer verletzt (2022 kamen 14 Personen ums Leben und 96 wurden schwer verletzt). Während Verkehrsunfälle mit fahrzeugähnlichen Geräten (FäG) von elf auf fünf und mit «normalen» Fahrrädern von 93 auf 76 zurück gingen, haben Verkehrsunfälle mit Elektro-Trottinetts von 19 auf 29 deutlich zugenommen, wie die Kapo schreibt. Bei den 29 Verkehrsunfällen mit E-Trottinetts wurden 26 Personen verletzt, drei davon schwer.
Die Kantonspolizei Solothurn hat auf diese negative Entwicklung reagiert und die Präventionsmassnahmen in diesem Bereich deutlich erhöht. Unter anderem wurden zusammen mit den Rechnungen für die Motorfahrzeugsteuern, in Zusammenarbeit mit der Motorfahrzeugkontrolle, Flyer verschickt, auf denen die Lenkenden von Elektro-Zweirädern auf die geltenden Vorschriften aufmerksam gemacht wurden.
Unfallursachen: Die Klassiker dominieren
Auf alle Verkehrsunfälle bezogen, bleiben die Unfallursachen seit mehreren Jahren weitgehend unverändert. Auf der Autobahn ist dies der klassische Auffahrunfall und ausserhalb der Autobahn sind Missachtungen des Vortrittsrechts, das Nichtbeherrschen von Fahrzeugen und der Zustand von Verkehrsteilnehmenden häufig unfallursächlich.
Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit ist nach wie vor eine häufige Ursache bei Verkehrsunfällen. Im Berichtsjahr haben Verkehrsunfälle mit der Hauptursache Geschwindigkeit gegenüber dem Vorjahr um rund 25 % zugenommen (von 105 auf 133). Durch eine hohe Kontrollintensität steigt das Risiko, von einer Geschwindigkeitsmessanlage erfasst zu werden. Dies führe letztendlich zu einer besseren Einhaltung der erlaubten Höchstgeschwindigkeiten und demzufolge zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, teilt die Kapo mit. Aus diesem Grund wird die Kantonspolizei Solothurn die seit Jahren praktizierte Strategie von konsequenten Geschwindigkeitskontrollen weiterführen.
Im Jahr 2023 wurden insgesamt 1532 Geschwindigkeitskontrollen mit mobilen, semistationären und Lasermessgeräten durchgeführt. Dabei sind gemäss Mitteilung der Kantonspolizei Solothurn 209 282 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt und geahndet worden. Die gemessenen Höchstgeschwindigkeiten betrugen: innerorts 125 km/h (erlaubt 50 km/h), ausserorts 148 km/h (erlaubt 80 km/h) und auf der Autobahn 200 km/h (erlaubt 120 km/h). Neun Geschwindigkeitsüberschreitungen erfüllten den Raser-Tatbestand, gleich viele wie im Vorjahr.
Beeinträchtigung der Fahrfähigkeit durch psychotrope Substanzen
Im vergangenen Jahr wurden im Rahmen von verkehrspolizeilichen Kontrollen auf den Solothurner Strassen weniger Fahrzeuglenkerinnen und -lenker wegen Beeinträchtigung der Fahrfähigkeit durch psychotrope Substanzen wie Alkohol und Drogen angehalten als im Vorjahr. Die Anzahl Verkehrsunfälle mit der Hauptursache Alkohol ist in der gleichen Zeitspanne allerdings um rund 18 % gestiegen (von 123 auf 146). Ebenfalls zugenommen haben Verkehrsunfälle mit der Hauptursache Alkohol, bei denen Personen verletzt wurden (von 53 im Jahr 2022 auf 73 im Jahr 2023).
Die Polizei wird die Fahrfähigkeit von fahrzeuglenkenden Personen im Rahmen von allgemeinen und gezielten Kontrollen auch weiterhin überprüfen und Fehlbare konsequent zur Anzeige bringen, wie sie schreibt.
Verkehrspolizeiliche Prävention an Volks- und Berufsfachschulen
Wie bereits im Vorjahr wurden auch im Jahr 2023 rund 16 000 Kinder und Jugendliche durch Mitarbeitende der Verkehrsinstruktion unterrichtet. Mit einem gezielten Verkehrs- und Präventionsunterricht leistet die Kantonspolizei Solothurn vom Kindergarten bis zur Berufslehre einen wesentlichen Beitrag an die Verkehrssicherheit.
Nebst der allgemeinen verkehrspolizeilichen Kontrolltätigkeit haben Mitarbeitende der Verkehrstechnik im vergangenen Jahr gegen 6000 Lastwagen, Lieferwagen und Reisecars sowie ungefähr 150 Tiertransportfahrzeuge kontrolliert.
Abrufbar ist die detaillierte Polizeiliche Verkehrsstatistik (PVS) auf folgender Webseite: polizei.so.ch