Mit spitzer Feder

Tanja Baumberger

Vorsicht: Dies zu lesen ist gefährlich, es könnte ans eigene «Läbige» gehen. Die Kinder heute sind oft zu dick, gestresst, halten viel von sich, haben gleichzeitig ein zu niedriges Selbstbild und zeigen alle möglichen Symptome. Doch bevor wir zu rufen anfangen, dass das alles an der heutigen Jugend liege, an ihrer Social Media-Sucht, sollten wir erst einmal darauf schauen, in welcher Welt wir leben. Es sind nicht nur die Kinder, es ist das System.

Gewöhnen wir uns an das ununterbrochene Konsumieren? Es muss zu einer Gewohnheit gemacht werden, selbstverständlich wie das Glas Wasser zum Essen. Deshalb begegnet uns Werbung heute nicht nur in der Werbezeitschrift, sondern konstant, online, jederzeit. Für Zigaretten darf nicht mehr geworben werden, aber für alles andere.

Was ist das für ein System, das ständig auf der Suche nach unerschlossenen Gebieten ist, um sie zu stören? Es werden Milliarden in Werbung investiert, um uns zu (unbedachtem?) Konsum zu verleiten, der nichts mit Wohlstand zu tun hat. Und das ohne Rücksicht auf das Wohlergehen der Gemeinschaft, der Umwelt, sondern meist nur, um Umsatz und Gewinn zu generieren.

Gleichzeitig hören wir von Psychologen, dass es den Jugendlichen, den Menschen generell, nicht gut gehe. Mehr Süchte, mehr Angst, mehr Stress, mehr Depressionen, mehr Traumata, mehr Hilfesuchen. 70 Prozent der Jugendlichen haben psychische Probleme. Wofür steht Weihnachten eigentlich? – Vielleicht gönnen wir uns besser mehr gemeinsames Erleben als Familie und mit Freunden anstatt nur Material!?

Also weiter frohes Konsumieren an Weihnachten? Oder teilen Sie Erlebnisse?