Mit spitzer Feder

Sara Liechti

Corona war das Gesprächsthema Nr. 1 – sozusagen das neue Wetter.

«Hast du eine Maske dabei?» oder «Bist du schon geimpft?» sind typische Sätze aus der Coronazeit. Aussagen und Fragen, von denen wir nie gedacht hätten, dass wir sie so oft aussprechen werden. Und jetzt soll der Spuk vorbei sein? Ohne Maske unter viele Menschen zu gehen, fühlt sich schon fast ein bisschen komisch an. Wenn die Hand zur Begrüssung gereicht wird, erschrickt man beinahe schon. Dabei ist es doch gerade das, was sich alle von uns wieder wünschen: Zurück zur Normalität. Dabei stellt sich nur die Frage, wie normal die Normalität denn wieder werden kann?

Wird es bei uns wieder so wie vor Februar 2020? Wird die Maske nicht dann und wann wieder Nase und Mund bedecken? Wollen sich überhaupt alle wieder mit Händeschütteln begrüssen? Wird Homeoffice von den Firmen beibehalten, da sich dies als praktikabel erwiesen hat? Und was geschieht nun mit all den neuen Hobbies, den Haustieren und all den neu gekauften Campern und Wohnwagen? Ist schon bald alles wieder vergessen und wir frönen demnächst einem Leben, als hätte es Covid-19 nie gegeben? Wer gesund bleiben durfte, seine Arbeitsstelle noch hat und keine geliebte Person betrauern muss, dem werden wohl lediglich die mühsamen und vielfach kritisierten Massnahmen in Erinnerung bleiben.

Es gibt typische Formulierungen, die zuvor niemand gesagt hätte: «In Zeiten wie diesen», oder «aufgrund der aktuellen Lage». Ich sage nun: «Aufgrund der aktuellen Situation freue ich mich auf Händeschütteln und sich vernünftig verhaltende Mitmenschen – just in Anbetracht wieder steigender Fallzahlen»